Zurück zum Leben: Seit dem wir von Mellys Großeltern zurück sind, ist alles wieder anders: keine feste Struktur, keine festen Zeiten, kein festes Zubettgehen, keine feste Mittagsschlafzeit - und mit der Sauberkeit ist es auch nicht mehr weit her. Das war in den Weihnachtsferien völlig anders: Melly hat in den neun Urlaubstagen nicht einmal auf den Teppich gepullert (Windeln trägt sie schon seit einem Jahr nicht mehr), nicht einmal ins Bett, nicht einmal in die Hose (wenn sie denn eine anhatte) - sondern ging ausnahmslos und selbständig auf Töpfchen. Und mit Oma sogar einmal auf die Toilette. Das das scheint Jahrzehnte her zu sein.
Die noch fehlenden vier Backenzähne malträtieren Körper, Seele und Geist unserer kleinen Familie - nicht immer, aber immer öfter. Kein Zubettgehen vor 23 Uhr, kein Aufwachen vor 10 Uhr, kein Mittagsschlaf vor 14 Uhr. Und der Gang aufs Töpchen wurde mehr und mehr zur Ausnahme. Ob's nur die Zähne sind? Wer weiß. Aber ich hüte mich vor voreiligem Urteilen. Erst gestern wurde ich zeuge, wie Melly versucht hat, im Stehen ins Töpfchen zu pullern. Ich hielt es erst für Zufall, da sie praktisch über den Topf stolperte. Doch Melly sagte: "Papa im Stehen pullern...". Da wurde mir klar, dass sie mich einfach nur imitiert - und deshalb häufig zuhause im Stehen Pipi macht. Leider nicht immer in den Topf.
Wenn du zornig bist, setzt Liebe dagegen |
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