Mittwoch, 21. März 2012

Wer nicht hören will muss fühlen...

... oh je, was für ein Uralt-Spruch. Und doch so wahr. Wenn Melly unsere klaren Ansagen überhört oder ihnen aus reiner Unlust nicht folgt, müssen wir reagieren. Sie braucht dann einen Weckruf. Konsequent. Neu ist das nicht, auch für Melly nicht. Nur die Reaktionszeit ist nun anders: Haben wir früher zwei bis drei Mal ermahnt und dann irgendwann mal eine Konsequenz angedroht, so erlebt Melly inzwischen, dass wir sofort die Kosequenzen ziehen.
Als sie gestern mit dem Abendbrot trotz einmaliger Ermahnung herumspielte, nahm meine Frau ihr im nächsten Moment den Teller weg mit den Worten: "Gut, dann gibt's jetzt nichts mehr, du bist ja anscheinend fertig." Melly staunte nicht schlecht, dann entfuhr ihr ein spitzer Schrei (die Nachbarn mussten denken, sie wird gerade Zeuge eines Verbrechens:) und sie fing an zu weinen. Danach konnten wir allerdings in Ruhe weiteressen, sie hatte die Botschaft sofort verstanden.

Ruhe bewahren, Folgen spüren lassen

Meine Frau hat sich das schnelle Reagieren in Falle von Ungehorsam von unserer Montessori-Pädagogin abgeguckt. Wer mehrere Kinder betreut und nicht überall gleichzeit sein kann, muss schnell und präzise reagieren. Diskussionen würden nur aufhalten, "Übersehen" wäre das falsche Signal, also hilft nur: Reagiere sofort, bleibe dabei ruhig und besonnen und zeige dem Kind die Folgen seines Handelns klar auf.
Ich bin zwar im schnellen Reagieren noch ungeübt, sehe aber ihren Ungehorsam und ihre Ausflüge ins Chaos nicht mehr als persönliche Angriffe an, die ich lautstark und wütend abwehren muss.  Die Einstellung, ruhig und besonnen klare Ansagen zu machen, hat dazu geführt, dass ich eher die Nerven bewahre und seltener laut werde. Ich seh bzw. höre ja, dass Melly mich da imitiert und dabei noch lauter brüllt als ich. Inzwischen sind die Ergebnisse - Mellys Kooperation - auch klar zu erkennen.