... gibt's auch schon bei Kleinkindern. Selbst dann, wenn eine bestimmte Handlung gar nicht vorgemacht oder spzezifisch eingeübt wurde. So geht Melly ausgesprochen vorsichtig mit einem Buttermesser um und reicht es einem von uns mit dem Griff zuerst, wie man das sonst nur von Erwachsenen mit "guter Kinderstube" zu kennen vermeint. Natürlich haben wir ihr den Respekt vor einem Messer oder einer Schere schon sehr früh vermittelt. Aber wie man ein Messer einer anderen Person reicht, hat sie sich womöglich bei uns oder in ihrer Mäusegruppe abgesehen, aber direkt gezeigt wurde es ihr nie.
Maria Montessori schreibt dazu: "Wie wir bei unseren Kindern aber allgemein festelstellen können, ist, dass hinter ihren Handlungen eine Umsicht steht, die es ihne möglich macht, Gefahren zu meiden und doch in deren Mitte zu leben. Hierher gehört die Handhabung von Messern bei Tisch und in der Küche, der Umgang mit STreichhölzern und Beleuchtungskörpern, der unbeaufsichtigte Aufenthalt an Gartenteichen, das Überschreiten einer Straße in der Stadt. Kurzum, unsere Kinder (alle über 6 - Anm. d. Autors) haben ihre Handlungen und zugleich ihren Wagemut in der Kontrolle und so gelangen sie zu Ruhe und Überlegenheit..." ("Kinder sind anders", S. 240)
Wir haben uns zum Ziel gesetzt, unsere Tochter (bald 4) so gleichwürdig und ungezwungen wie möglich zu erziehen: Sie nicht zum Schlafen zu zwingen, zum Anziehen, zum (gesunden) Essen, zum Sauber werden... Stattdessen setzen wir auf Kreativität, Intuition, Humor und vor allem Geduld. Dies ist unser Erfahrungsbericht. Wir freuen uns auf konstruktives Feedback.
Montag, 28. März 2011
Donnerstag, 24. März 2011
Jean Liedloff...
J. Liedloff (C. Concept) |
* konstanter körperlicher Kontakt mit der Mutter (oder anderen Familienmitgliedern) vom Zeitpunkt der Geburt an,
* das Schlafen im Familienbett, bis sie es von sich aus verlassen (oft im Alter von zwei Jahren),
* Stillen nicht nach Zeitplan, sondern nach Bedarf,
* das ständige Tragen auf dem Arm oder anderer Kontakt mit jemanden, üblicherweise der Mutter, und die Möglichkeit zu beobachten (auch: gestillt zu werden oder zu schlafen) während der Träger seinen Tätigkeiten nachgeht, bis das Kind zu krabbeln beginnt, üblicherweise im Alter zwischen sechs und acht Monaten.
* Betreuer sollten unmittelbar auf die Signale der Kinder (wimmern, schreien) reagieren, dies ohne Missmut oder Abwertung der kindlichen Bedürfnisse, aber auch, ohne das Kind zum ständigen Zentrum ihrer Aufmerksamkeit zu machen,
* Kinder, die spüren, dass sie willkommen und wertvoll sind, werden die Erwartungen der Eltern fühlen (und erfüllen), also sozial und kooperativ werden und ein starkes Selbstbewusstsein entwickeln.
In ihrem Buch wird das, was Liedloff später psychotherapeutisch das "Continuum Concept" (CC) nannte, noch "etwas" ausführlicher beschrieben. Nach 27 Monaten des Ausprobierens glaube ich sagen zu können: Liedloff hatte nicht unrecht, auch wenn manche ihr CC mit antiautoritäter Erziehung gleichsetzen oder keine guten Erfahrungen damit gemacht haben wollen. Unsere Erfahrungen sind bisher zu 100% positiv, und wenn sie es mal nicht sind, dann haben wir etwas nicht gut oder richtig umgesetzt. Leider gibt's immer noch genug, die dagegen argumentieren: "Jedes Kind ist anders, jeder nach seiner Facon..." Stimmt und stimmt nicht. Wer die o.g. wenigen Grundsätze beherzigt, dessen Kind profitiert ohne Wenn und Aber. Und innerhalb dieser Grundsätze gibt's genügend Spielraum für Individualität.
So, was das mir wichtig, auch wenn's kein Schwein liest.
Jean: May You Rest In Peace. Thank you!
Montag, 21. März 2011
Freiwilliges Schlafen
R_K by ich (Pixelio) |
Sonntag, 13. März 2011
Zitate von Jesper Juul ...
... aus einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung (19./20. Februar):
"Wenn die Erwachsenen nicht genug Zeit für sich selbst haben und die Eltern nicht für sich als Paar, dann widmen sie den Kindern unter Garantie zu viel Aufmerksamkeit. Kein Kind will Aufmerksamkeit. Es braucht Beziehung, will am Leben seiner Eltern teilhaben."
"Kinder müssen auch lernen, wie man wieder runterkommen kann. Man kann seiner Kindern sagen: Ich bin gestresst heute. Kannst du mir helfen? Dann nimmt man die Hand des Kindes und legt sie sich auf den Bauch und atmet einfach ein paar Minuten. Später kann man das ungekehrti machen. Willst du eine Hand? Und dann hat das Kind etwas sehr Wertvolles gelernt."
"... dabei kann ich mir vornehmen, meine Kinder in den kommenden Wochen einfach zu genießen. Dann lerne ich, dass es auf meine Haltung ankommt. Was Kinder wirklich brauchen, ist, dass sie einfach nur dabei sein und die Eltern sich über sie freuen."
"... Wir sind einfach Vorbilder, punktum. Es gibt kein richtig und falsch. Kinder haben kein Problem mit Fehlern, solange wir die Verantwortung dafür übernehmen un dzu zunseren Grenzen stehen. Wenn Eltern das nicht tun, fühlen sich die Kinder schuldig. Das meiste, was wir heute gut machen, haben wir doch durch schlechte Vorbilder gelernt, von denen wir sagen: So will ich nicht sein."
"Der gemeinsame Lernprozess zwischen Eltern und Kind/ern macht sehr gute Beziehungen - nicht das sog. richtig oder falsch machen. Wenn ich der Lehrer bin und das Kind der Schüler, haben wir keine Beziehung, dann spielen wir Rollen. Das heißt nicht, dass die Kinder die Autorität haben sollen. Es heißt nur: Nimm das Feedback von deinem Kind ernst."
"Kinder brauchen führung. Sie sind gleichwürdig, aber nicht gleichberechtigt. Sie brauchen Eltern, die mehr oder weniger wissen, was sie wollen. Die Grenzen sollten sich aber nicht aus Konventionen ergeben. Es sollten persönliche Grenzen sein. Es ist völlig okay zu sagen: Ich will keine Geschichte vorlesen, ich bin müde."
"Belohnung ist die postmoderne Version von Bestrafung. Das schafft keine Nähe-Beziehung. Das ist ein Verhältnis zwischen Chef und Mitarbeiter."
"Mit Reden, Ehrlichkeit und Authenzität hat man Erfolg bei Kindern und hilft Ihnen, sich zu mental und psychosozial gesunden Erwachsenen zu entwickeln. Mit dieser Art von Beziehung kann man z.B. Drogen- oder Mediensucht im Kindesalter vorbeugen. Es braucht gegenseitigen Respekt und eine gemeinsame Sprache - und das nicht erst, wenn das Kind in der Pubertät ist, denn dann ist es meist schon zu spät..."
"In der Autonomiephase fangen kinder an, Selbstvertrauen aufzubauen. Wenn sie immer wieder neun sagen, heißt das nichts anderes als: Ich b in autonom. Wenn man das so hinnimmt, passiert nichts. Aber wenn man es persönlich nimmt, wird es schwierig. Dann beginnt der Kampf."
"Die Beziehung zwischen Kindern und Erwachsenen basieren auf denselben Elementen wie bei Erwachsenen: Es geht darum, anwesend zu sein, mit dem anderen im Gespräch zu stehen, den anderen zu akzeptieren."
"Wenn ein Kind fünf Minuten zum Anziehen bekommt, muss man es in diesen Minutren gewähren lassen und nicht weiter auf es einrede. Wenn Kinder keine Möglichkeit haben, nein zu sagen, können sie nicht ja sagen. Dann sind sie reine Befehlsempfänger. Das macht sie zu Soldaten und sie spüren, dass ihre Meinung nichts zählt. Es ist ungeheuer wichtig, dass Eltern über sich selbst reden: mir ist es nicht gelungen, dich davon zu überzeugen, dass du dich freiwillig anziehst..."
"Ein No-Go is z.B. zu sagen, 'du bist unmöglich'. Das ist abwertend. Kinder sind offen und daher verwundbar. Warum haben wir als Erwachsene Angst? Weil wir als Kinder so oft verletzt wurden."
"Man darf als Eltern durchaus Weinen, Schreien, Toben. Man darf das Kind nur nicht verletzen und kränken. Neoromantiker glauben, ihre Gefühle schaden dem Kind. Aber die Abwesenheit von Gefühlen schadet dem Kind!"
Quintessenz:
"Wenn wir eine Beziehung haben, gegenseitigen Respekt und eine gemeinsame Sprache, können wir über alle Ängste, Sorgen und Widerstände miteinander reden..."
"Wenn die Erwachsenen nicht genug Zeit für sich selbst haben und die Eltern nicht für sich als Paar, dann widmen sie den Kindern unter Garantie zu viel Aufmerksamkeit. Kein Kind will Aufmerksamkeit. Es braucht Beziehung, will am Leben seiner Eltern teilhaben."
"Kinder müssen auch lernen, wie man wieder runterkommen kann. Man kann seiner Kindern sagen: Ich bin gestresst heute. Kannst du mir helfen? Dann nimmt man die Hand des Kindes und legt sie sich auf den Bauch und atmet einfach ein paar Minuten. Später kann man das ungekehrti machen. Willst du eine Hand? Und dann hat das Kind etwas sehr Wertvolles gelernt."
"... dabei kann ich mir vornehmen, meine Kinder in den kommenden Wochen einfach zu genießen. Dann lerne ich, dass es auf meine Haltung ankommt. Was Kinder wirklich brauchen, ist, dass sie einfach nur dabei sein und die Eltern sich über sie freuen."
"... Wir sind einfach Vorbilder, punktum. Es gibt kein richtig und falsch. Kinder haben kein Problem mit Fehlern, solange wir die Verantwortung dafür übernehmen un dzu zunseren Grenzen stehen. Wenn Eltern das nicht tun, fühlen sich die Kinder schuldig. Das meiste, was wir heute gut machen, haben wir doch durch schlechte Vorbilder gelernt, von denen wir sagen: So will ich nicht sein."
"Der gemeinsame Lernprozess zwischen Eltern und Kind/ern macht sehr gute Beziehungen - nicht das sog. richtig oder falsch machen. Wenn ich der Lehrer bin und das Kind der Schüler, haben wir keine Beziehung, dann spielen wir Rollen. Das heißt nicht, dass die Kinder die Autorität haben sollen. Es heißt nur: Nimm das Feedback von deinem Kind ernst."
"Kinder brauchen führung. Sie sind gleichwürdig, aber nicht gleichberechtigt. Sie brauchen Eltern, die mehr oder weniger wissen, was sie wollen. Die Grenzen sollten sich aber nicht aus Konventionen ergeben. Es sollten persönliche Grenzen sein. Es ist völlig okay zu sagen: Ich will keine Geschichte vorlesen, ich bin müde."
"Belohnung ist die postmoderne Version von Bestrafung. Das schafft keine Nähe-Beziehung. Das ist ein Verhältnis zwischen Chef und Mitarbeiter."
"Mit Reden, Ehrlichkeit und Authenzität hat man Erfolg bei Kindern und hilft Ihnen, sich zu mental und psychosozial gesunden Erwachsenen zu entwickeln. Mit dieser Art von Beziehung kann man z.B. Drogen- oder Mediensucht im Kindesalter vorbeugen. Es braucht gegenseitigen Respekt und eine gemeinsame Sprache - und das nicht erst, wenn das Kind in der Pubertät ist, denn dann ist es meist schon zu spät..."
"In der Autonomiephase fangen kinder an, Selbstvertrauen aufzubauen. Wenn sie immer wieder neun sagen, heißt das nichts anderes als: Ich b in autonom. Wenn man das so hinnimmt, passiert nichts. Aber wenn man es persönlich nimmt, wird es schwierig. Dann beginnt der Kampf."
"Die Beziehung zwischen Kindern und Erwachsenen basieren auf denselben Elementen wie bei Erwachsenen: Es geht darum, anwesend zu sein, mit dem anderen im Gespräch zu stehen, den anderen zu akzeptieren."
"Wenn ein Kind fünf Minuten zum Anziehen bekommt, muss man es in diesen Minutren gewähren lassen und nicht weiter auf es einrede. Wenn Kinder keine Möglichkeit haben, nein zu sagen, können sie nicht ja sagen. Dann sind sie reine Befehlsempfänger. Das macht sie zu Soldaten und sie spüren, dass ihre Meinung nichts zählt. Es ist ungeheuer wichtig, dass Eltern über sich selbst reden: mir ist es nicht gelungen, dich davon zu überzeugen, dass du dich freiwillig anziehst..."
"Ein No-Go is z.B. zu sagen, 'du bist unmöglich'. Das ist abwertend. Kinder sind offen und daher verwundbar. Warum haben wir als Erwachsene Angst? Weil wir als Kinder so oft verletzt wurden."
"Man darf als Eltern durchaus Weinen, Schreien, Toben. Man darf das Kind nur nicht verletzen und kränken. Neoromantiker glauben, ihre Gefühle schaden dem Kind. Aber die Abwesenheit von Gefühlen schadet dem Kind!"
Quintessenz:
"Wenn wir eine Beziehung haben, gegenseitigen Respekt und eine gemeinsame Sprache, können wir über alle Ängste, Sorgen und Widerstände miteinander reden..."
Mittwoch, 2. März 2011
Korrekt: Ich korrigiere nicht (mehr)
Mellys Zimmer darf auch unordentlich sein |
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