Dienstag, 14. August 2012

Sich nicht unter Druck setzen lassen

Welche Mama oder welcher Papa kennt das nicht: Das Kind fängt zu Weinen oder zu Brüllen an, um seinen Willen zu bekommen...

Auch beim "gefakten" Weinen fließen Tränen - aber weniger

 

Wir (Mellys Eltern) kennen es jedenfalls schon eine ganze Weile, aber mittlerweile sind wir wirklich abgebrüht. Wenn sie (dreieinhalb Jahre) also noch etwas Süßes naschen, ein Kindervideo sehen oder vor dem Schlafen noch etwas Essen möchte (obwohl es schon genug von allem gab), dann bleiben wir inzwischen konsequent und gewähren es ihr nicht. Nur wenn wir spüren, dass ihr sie körperlich oder seelisch sehr angeschlagen ist, gehen wir in solchen Fällen nicht auf Konfrontationskurs. Sie darf übrigens 20 Minuten am Tag mit uns am Computer altersgerechte Videos sehen.
Die Folge unserer "harten Haltung" (nicht immer, aber immer wieder): Lautes, "gefaktes" Weinen, inklusive Tränen. Klar zu unterscheiden vom echten Weinen, von echter Not und Seelenpein... Da fließen schon ein paar Tränchen mehr und es klingt anders, eben authentisch.

Trösten, lieb haben und konsequent bleiben

 

Beim Aufräumen konsequent bleiben
Das Wichtigste bei der Sache "nicht unter Druck setzen lassen" (da gibt's ja viele Formen wie das berüchtigte im Supermarkt auf den Boden werfen und wie am Spieß brüllen) scheint mir zu sein: Dem Kind trotz seiner Manipulationsversuche zu verstehen geben, dass man es lieb hat. Ich (der Papa) tröste Melly dann auch ganz bewusst, indem ich in die Knie gehe, sie kurz in den Arm nehme und ihr ausdrücke, dass ich sie lieb habe (auch wenn sie mich gelegentlich mal wegschubst) und ihren Wunsch verstehe. Dennoch bleibe ich konsequent, manchmal appelliere ich an ihr Verständnis: "Du hast schon ganz viel Süßes heute gegessen..." oder "Ich hab jetzt keine Zeit zum Videoschauen..."

Was die Nachbarn denken - ist sch...egal! 

 

Meistens hat sich das "Drama" nach ein paar Minuten von selbst erledigt, die Tränen versiegen, das Lachen kehrt zurück und alles ist wieder gut. Das ist dann wirklich so, da gibt es kein Nachtrauern mehr. Das erstaunt mich immer wieder.
Schwer fiel mir, die Lautstärke des Weinens hinzunehmen und zu wissen, dass die Nachbarn vielleicht manchmal mithören ... "Was werden die denken? Ob wir Rabeneltern sind, oder ob wir eine verzogene, hysterische Göre zur Tochter haben?" Das darf jeder denken, muss mich aber nicht jucken. Tut es auch nicht nicht mehr, hurra!