Freitag, 30. November 2012

Rückblick: Mellys Entwicklung im Jahr 2012 (Teil 1)

Das erste halbe Jahr war noch reichlich schwierig, vor allem in punkto Einschlafen, Durchschlafen, Kindergarten und Folgsam sein.

Ruhe, Klarheit, Konsequenz


Lernen durfte ich, dass Melly nur auf mich hört bzw, folgsam ist, wenn ich ruhig bleibe. Und klar. Und konsequent. Und mit gutem Beispiel vorangehe. Respekt lässt sich nicht erzwingen, dasselbe gilt natürlich auch fürs Zuhören und Gehorchen. Wenn es aber freiwillig und bereitwillig kommen soll, dann braucht es auch von den Eltern Demut, Geduld und Lernbereitschaft. In meinem Fall hieß das: Runter vom dem hohen Ross, dass ein Kind seinen Eltern automatisch Respekt zollt - es hat seine eigenen Interessen: Selbstbehauptung lernen, die eigene Persönlichkeit entwickeln und die Spielregeln des Lebens entdecken ...

So hab ich mich in Selbstdisziplin und -beherrschung geübt. Keine Wutanfälle/-ausbrüche mehr und andere Dinge (abwertende Bemerkungen), die sehr negativ auf Mellys und meine Stimmung auswirken Letzteres ist ein spezifisches Verhalten seit meiner Kindheit und sehr schwer abzustreifen. Deshalb gibt's auch immer wieder Rückfälle. Insgesamt aber muss man rückblickend auf die letzten elf Monate (von Januar bis November) sagen: Es ging langsam aber stetig aufwärts:

Alleine schlafen, alleine aufstehen, Mittagsschlaf aufgeben


Melly schläft seit mindestens sieben Monaten allein in ihrem Zimmer, selbst, wenn sie krank ist, will sie nicht ins Eltern-Schlafzimmer. Allerdings schläft noch nicht regelmäßig durch. Aber sie tut's jetzt öfter als noch vor einem halben Jahr. Vom Mittagsschlaf hat sie sich ebenfalls im Laufe des Jahres mehr und mehr verabschiedet. Für uns bringt das mehrere Vorteile: Wir haben den Abend für uns, sie geht im Großen und Ganzen freiwillig und gerne ins Bett, weil sie wirklich müde ist und schläft schneller ein als früher. Und sie ist morgens früher wach und muss in der Regel nicht mehr geweckt werden.

Rituale sind das halbe Leben


Gerade die Regelmäßigkeit und die Rituale, wie der Abend bis zum Schlafengehen nun schon seit Monaten stattfindet, haben sich ausgezahlt: Wir essen spätestens um 18 Uhr gemeinsam Abendbrot, von 18.40 bis 19.00 Uhr kann sie ihr Kinderprogramm ("Sandmännchen") schauen, danach wird Zähne geputzt. Manchmal möchte sie  den Sandmann auf Video noch einmal sehen, dann ist sie meist so müde, dass sie kein Gute-Nacht-Buch mehr braucht. Oder sie möchte noch ein Buch vorgelesen haben, das war's dann meistens. Bis vor drei bis vier Monaten wollte sie jeden zweiten Abend noch was zu essen und versuchte hier und da das Schlafen noch hinauszuzögern. Aber seitdem sie regelmäßig viel Bewegung draußen hat (bedingt vor allem durch den Kindergarten), ist sie abends inzwischen zu müde dazu und schläft auch eher durch.

Vor allem in den letzten vier Wochen hat sich über die für uns angenehmeren Schlafgewohnheiten hinaus auch Mellys Persönlichkeit weiter positiv entwickelt. Dazu beigetragen hat sicher auch der neue Kindergarten. Seit Oktober/Anfang November fühlt sie sich dort sichtlich wohl und immer sicherer im Umgang mit den Pädagogen/innen und den anderen Kindern. Die liebevolle, unterstützende und vertrauensvolle Atmosphäre, die ein Integrationskindergarten mit Förderkindern mit sich bringen kann, bleibt nicht ohne Folgen.

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